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Veröffentlicht am: 08.11.2016

Heißausbildung im Container – 64 Atemschutzträger geschult

Zu einer der anspruchsvollsten Aufgaben im Feuerwehralltag gehört die Brandbekämpfung unter Atemschutz im Innenangriff. Um Feuerwehrleute auf die Gefahren im Einsatz realitätsnah zu schulen, hat der Freistaat Bayern seinen Brandübungscontainer im Oktober für den Landkreis Dachau zur Verfügung gestellt.
An 5 Übungstagen konnten 64 Teilnehmer auf dem Gelände des Landkreis-Bauhofs in Dachau von erfahrenen und speziell ausgebildeten Trainern praxisnah ausgebildet werden.

Hierfür wurde in einem speziell konstruierten Container ein Brand verursacht. Durch die Verwendung von ca. 10 m² Holz als Brandstelle, welche ungefähr einem kleinen Schrank mit Fachböden entspricht, konnte die typische Hitze- und Rauchentwicklung künstlich erzeugt werden, welcher die Atemschutzträger bei einem Zimmerbrand ausgesetzt sind.

In dieser holzbefeuerten Brandübungsanlagen können ideal unterschiedliche Phänomene der schnellen Brandausbreitung dargestellt werden. Zu solchen Phänomenen zählen insbesondere die Rauchdurchzündung (engl. Rollover) sowie die Raumdurchzündung (engl. Flashover). Durch deren enorme Hitze und rasend schnelle Ausbreitung sind die Einsatzkräfte besonderen Gefahren ausgesetzt.

Um die Teilnehmer entsprechend für den Einsatzfall und die bevorstehenden Übungen vorzubereiten, stand zu Beginn der Ausbildung eine eineinhalbstündige theoretische Schulungseinheit auf dem Programm.

Bei den praktischen Realbrandtrainings verbleiben die Teilnehmer dann ca. 20-30 Minuten voll ausgerüstet unter Atemschutz in der Brandübungsanlage, um die Brandentwicklung im Detail verfolgen zu können und sind so der extrem schlechten Sicht und ansteigenden Hitze ausgesetzt. So war es für viele Teilnehmer verblüffend, wie schnell sich ein kleines Feuer in der Ecke zu einem ausgedehnten Vollbrand entwickeln kann.

Während der Brandentwicklung haben die Atemschutzträger verschiedene Löschübungen mit einem Hohlstrahlrohr durchgeführt, um den oben genannten Brandphänomenen entsprechend entgegen zu wirken und das Risiko zu minimieren. Trainiert wurde ebenso die richtige Fortbewegung in Bodennähe, um die besseren Sicht- und Temperaturverhältnisse dort auszunutzen.

Auch der oberste Dienstherr der Feuerwehrleute im Landkreis Dachau, Landrat Stefan Löwl, lies es sich nicht nehmen, eine Unterrichtseinheit zu verfolgen und sich bei Kreisbrandmeister Wolfgang Schamberger zu informieren, der sich für die Organisation verantwortlich zeichnet.

Solche Schulungen sind zwar sehr praxisorientiert, doch ebenso äußerst personal- und kostenintensiv. Der Freistaat Bayern hat sich deshalb in Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband und der Firma Dräger entschlossen, in eine umfangreiche Ausbildung der bayerischen Feuerwehrleute zu investieren. Er übernimmt nicht nur die Beschaffung des Containers, sondern finanziert auch den laufenden Betrieb (Trainer und Betriebsmittel).
Der Freistaat Bayern will damit bis 2019 rund 7.200 Atemschutzgeräteträger besonders ausbilden lassen, damit diese auf den Ernstfall noch besser vorbereitet sind.

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