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Saubere Sache – Feuerwehren trainieren den Einsatz von Ölwehrtechnik

Am vergangenen Samstag (26.04.2025) fand bei der Feuerwehr Dachau eine umfassende Ölwehrausbildung statt. Insgesamt 60 Einsatzkräfte aus fünf Feuerwehren nahmen an der halbtägigen Schulung teil, um sich für zukünftige Einsätze bei Ölunfällen vorzubereiten.
 
Vor dem Hintergrund der außergewöhnlichen Hochwasserereignisse des vergangenen Jahres wurde deutlich, wie essenziell eine gut ausgebildete und personell breit aufgestellte Ölwehr im Landkreis Dachau ist. Neben Unglücksfällen im Transportwesen auf Straße und Schiene sind auch Fehler beim Betanken von Heizöltanks die Ursache für Ölwehr-Einsätze. Eine besondere Häufung ist jedoch bei Extremwetterlagen zu erwarten. Die Hochwasserkatastrophe im Juni 2024 hat nicht nur zahlreiche Keller und Gebäude geflutet, sondern auch eine Vielzahl von Ölwehr-Einsätzen erforderlich gemacht. Heizöltanks in überfluteten Kellern sowie Öl-Wasser-Gemische im Freien stellten die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen. Herkömmliche Bindemittel stießen schnell an ihre Grenzen und spezialisierte Technik war gefragt.
 
Aktuell wird die Sonderaufgabe „Ölwehr“ im Landkreis Dachau von der Feuerwehr Dachau und dem THW Ortsverband Dachau getragen. Um für zukünftige Großschadenslagen mit einer hohen Anzahl an Einsatzstellen und mehrtägiger Einsatzdauer besser gewappnet zu sein, wird das Thema Ölwehr an Land und in Gebäuden zukünftig durch mehrere Feuerwehren betrieben. Die Feuerwehren Biberbach, Eschenried-Gröbenried, Großberghofen und Lauterbach haben sich daher bereit erklärt, diese wichtige Aufgabe zu unterstützen und sich entsprechend ausbilden zu lassen. Bei der Auswahl der Einheiten wurde insbesondere berücksichtigt, dass deren eigenes Wachgebiet nicht regelmäßig von extremen Hochwassern betroffen ist und ausreichend Personal mit Atemschutztauglichkeit für den Eigenschutz vorhanden ist.
 
Unter der Leitung von Führungskräften der Feuerwehr Dachau versammelten sich am Samstag motivierte Einsatzkräfte aus den beteiligten Feuerwehren zur ersten praktischen Ausbildung. Ziel war es, nicht nur die Handhabung der speziellen Ausrüstung zu vermitteln, sondern auch ein gemeinsames taktisches Verständnis für die komplexen Anforderungen im Ölwehreinsatz zu schaffen.
 
Den Auftakt bildete eine fundierte theoretische Einführung, bei der Einsatztaktik, Leistungsgrenzen der Gerätschaften sowie Aspekte des Eigenschutzes und der Hygiene im Vordergrund standen. Gerade bei Einsätzen mit Öl und chemischen Stoffen ist der Schutz der Einsatzkräfte von zentraler Bedeutung.
 
Im Anschluss folgte die praktische Ausbildung an mehreren Stationen. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, die umfangreiche Ölwehrausstattung, welche im Landkreis Dachau stationiert ist, im Detail kennenzulernen. Besonders im Fokus standen dabei:

• Aufbau und Betrieb von Spezialpumpen, die für das Abpumpen von Öl-Wasser-Gemischen aus Kellern und offenen Gewässern konzipiert sind.
• Der Umgang mit verschiedenen Skimmern sowie dem Mopmatik-Wringer, einem System zur Ölaufnahme mittels umlaufender Kordel.
• Praktische Übungen zum Trennen von Öl und Wasser mithilfe von Separationstechniken wie dem Ölsanimat.
• Die fachgerechte Aufnahme und Lagerung der abgeschöpften Stoffe in Auffangbehältern und IBC-Containern.

Auch über die Landkreisgrenzen hinaus ist eine schlagkräftige Ölwehr von Bedeutung. Für den Fall von Einsätzen in anderen Landkreisen oder Bundesländern hat der Landkreis Dachau bereits gezielt Hilfeleistungskontingente im Bereich Ölwehr geplant. Diese sollen künftig durch die speziell geschulten Einsatzkräfte verstärkt werden. Besonders bei Ölaustritten in Gebäuden – ob mit oder ohne Wassereinwirkung – ist ein schnelles und taktisch präzises Handeln entscheidend, um langfristige oder irreparable Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Bereits beim Hochwasser im Juni 2024 zeigte sich, wie wichtig diese Strategie ist: Schon in der frühen Phase der Katastrophe wurden spezialisierte Einheiten aus anderen bayerischen Landkreisen angefordert und erfolgreich eingesetzt.
 
Weitere vertiefende Ausbildungen sind bereits in Planung, um die Einsatzkräfte noch besser auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. So wird sichergestellt, dass der Landkreis Dachau auch bei langwierigen und großflächigen Einsätzen jederzeit schlagkräftig und mit hoher Ausdauer handeln kann.